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Zeitung: Der Torjäger macht seinem Namen alle Ehre / Quelle Dresdner Neueste Nachrichten

15 Juni 2008

  
Dresden. Ulf Kirsten kämpfte mit den Tränen, als er sich nach einem unterhaltsamen Spiel im Beisein von Sohn Benny und Tochter Jennifer mit einer kurzen Ansprache von seinen so zahlreich erschienenen Anhängern verabschiedete: “Ich möchte mich bedanken für die Jahre bei Dynamo Dresden und Bayer Leverkusen. Es war eine geile Zeit, und heute war der krönende Abschluss. Ich verbeuge mich vor meinen Fans.”  
Lange Reden sind seine Sache noch nie gewesen – er ließ schon immer lieber auf dem Platz Taten sprechen. Bei seinem letzten Auftritt als Spieler auf der großen Fußball-Bühne hielt es der 100fache Nationalspieler nicht anders. Mit sechs Toren tat Kirsten wahrlich alles, um beim 9:8 (4:1)-Sieg seines aus namhaften Bundesliga-Akteuren zusammengestellten Dream-Teams über die Dynamo All Stars dem Publikum etwas fürs Auge zu bieten. Vier Treffer erzielte er in der zweiten Halbzeit für Dresden, als die Schwarz-Gelben in der Schlussphase der achtzig Minuten dauernden Gala noch einmal aufkamen.

Gefeiert wurde der Star, der fleißig Autogramme schrieb, schon lange vor dem Anpfiff um exakt 18.09 Uhr. Bevor er seinen letzten Gang antrat, bekam er am Anstoßkreis ein besonderes Trikot von Bayer-Geschäftsführer Reiner Calmund geschenkt. Extra für diesen Tag war ein Kombi-Dress genäht worden, das die Farben seiner wichtigsten sportlichen Stationen vereint: die seiner Klubs Dynamo und Bayer 04 sowie die der Auswahltrikots der DDR und der gesamtdeutschen Nationalmannschaft. Jens Genschmar, ein Dresdner Privatsammler, überreichte dem Protagonisten des Abends zugleich ein Original-Trikot aus Kirstens Anfangsjahren bei Dynamo.

Zunächst lief der dreimalige Bundesliga-Torschützenkönig mit vielen alten Kameraden aus seiner 13-jährigen Profizeit auf, die wie die Dynamos in einem Konvoi von 30 Trabis ins Stadion gefahren worden waren. Das erste Tor des Abend war dem Teamchef der deutschen Nationalmannschaft vorbehalten. Rudi Völler, der sich seit seinem Auftritt 1988 mit dem AS Rom in der Arena bestens auskennt, traf nach acht Minuten per Abstauber. Wenig später musste Rene Müller zum zweiten Mal den Ball aus dem Netz holen, nachdem sich der “Schwarze” erstmals in Szene gesetzt hatte.

Nach vielen weiteren Treffern für beide Teams ging der Abend für die Fans im Stadion mit einem Feuerwerk zu Ende, doch Kirsten feierte mit seinen Gästen noch bis tief in die Nacht hinein. Die Flieger nach Köln starten erst heute Vormittag wieder von der Elbe an den Rhein.

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